Prellung des Augapfels
Sorgen um David Degen
Das letzte Testspiel vor dem Ligastart ist absolviert. Der Sieg gegen RSC Anderlecht brachte noch einige Erkenntnisse, aber auch Sorgen um Heynckes’ »Torschützen vom Dienst«.
von Marc Basten
Mittwoch, 24. Januar 2007 - 08:52 Uhr
Die erste und wichtigste Aufgabe hat Jupp Heynckes bereits vor dem Rückrundenauftakt bei Energie Cottbus geschafft: Er hat eine Basiself bestimmt und diese Formation im Training und den Testspielen weitestgehend zusammen arbeiten lassen. Rotiert wird nicht mehr, allenfalls punktuell gewechselt.
Das Wissen, nicht beim ersten Fehlpass aus der Mannschaft gekickt zu werden, gibt den Spielern eine gewisse Sicherheit. Wie gefestigt das Selbstvertrauen wirklich ist, wird sich jedoch erst im Ligaalltag zeigen. »Ich sehe die ganze Vorbereitung positiv«, so Heynckes. »Aber natürlich ist die Bundesliga etwas anderes«.
Und da geht es, was manche im Umfeld zwischen Weihnachtsbaum und Testspielsiegen etwas verdrängt zu haben scheinen, ums nackte Überleben.
Noch wehrt sich Jupp Heynckes gegen die Klassifizierung seiner Mannschaft in ein A- und B-Team. »Peer Kluge oder Bo Svensson sind für mich auch Stammspieler«, betonte der 61-jährige auch nach dem Spiel gegen Anderlecht. Und so wollte er auch nicht ausschließen, dass die erste Elf in Cottbus doch anders aussieht, als gegen die Belgier. Auch deshalb, weil »einige in der zweiten Halbzeit ihre Ansprüche unterstrichen haben«, so Heynckes, der zum wiederholten Male heraushob, dass sich die »gesunde Konkurrenzsituation« positiv bemerkbar macht.
»Wir haben viel mehr Spielverständnis, spielen aggressiv nach vorne. Überwiegend war das sehr guter Fußball«, sparte der Coach nicht mit Lob.
Dennoch versäumte er es nicht zu erwähnen, dass »noch einiges verbessert werden muss«. Schließlich ist auch ihm nicht verborgen geblieben, dass es trotz einiger positiver Ansätze auch noch eine Menge Baustellen gibt. Vordringlich gilt es die Fehlerquote im Mittelfeld zu minimieren. Auch gegen Anderlecht, die gerade im Mittelfeld sehr zurückhaltend in die Zweikämpfe gingen und kaum Druck auf ihre Gegenspieler ausübten, wurden zu viele Bälle einfach hergeschenkt.
Gewinner der Vorbereitung ist ohne Zweifel David Degen, der auch gegen Anderlecht einen Treffer beisteuerte und den Elfmeter herausholte. Heynckes: »David spielt viel sachlicher und besonnener und vor allen Dingen einfach. Das ist bei ihm sehr wirkungsvoll. Und momentan ist er auch noch unser Torschütze vom Dienst«.
Doch ausgerechnet der neu entdeckte ‚Knipser’ Degen bereitet nun ein paar Sorgen. Gegen Anderlecht erhielt er einen Schlag aufs Auge. Zeitweise sah der Schweizer alles doppelt – auch bei seinem Tor. Immerhin wählte er die richtige Kiste...
Nach dem Spiel wurde eine Prellung des Augapfels diagnostiziert. Ein Veilchen wird Degen auf jeden Fall davon tragen, ob es sonstige Beeinträchtigungen gibt, muss abgewartet werden. Bleibt zu hoffen, dass David Degen am Samstag in Cottbus den Durchblick bewahren und seinen Lauf fortsetzen kann...
Quelle: www.torfabrik.de