SCHARFE TÖNE VON DEGEN
Schweizer kritisiert Heynckes’ Aufstellung
Von UWE JANSEN und OTTO KRAUSE
Basel/Mönchengladbach – Mittwoch Abend brennt im Basler St.-Jakob-Park der Baum: Die Schweizer Nationalmannschaft trifft auf Brasilien.
Mit dabei ist da auch Borussias David Degen. Der hatte sich am Sonntag gegenüber EXPRESS ob seiner Reservistenrolle mächtig Luft verschafft und ordentlich Dampf abgelassen: „Ich bin nicht nach Gladbach gekommen, um ständig auf der Bank zu schmoren“, piekste Degen Trainer Heynckes.
Und einmal in Rage, stichelt der 23-Jährige von seiner Heimat aus weiter: „Würde der Trainer andere Spieler aufstellen, hätten wir wahrscheinlich mehr Punkte“, polterte Degen in einer Schweizer Zeitung.
Degen ist geladen, hat die Nase voll vom ständigen Rumgehocke auf der Bank und hat für Trainer Jupp Heynckes ein paar Tipps parat, wie die bislang verkorkste Saison besser verlaufen wäre: „Ich und andere wie Wesley Sonck hätte man öfter spielen lassen müssen. Unsere Ersatzbank schien schon stärker als das Team auf dem Feld. So schön der Beruf als Fußballprofi sein kann, ist er manchmal auch schwierig. Besonders wenn man Entscheide nicht versteht.“
Der Frust des Eidgenossen sitzt tief. Schon nach dem mageren 1:1 in Hamburg bei einer total harmlosen Trümmer-Truppe (Michael Delura: „Ich hab’ selten gegen eine so verunsicherte Mannschaft gespielt“), war Degen im EXPRESS-Gespräch der Kragen geplatzt, obwohl er Neuvilles Ausgleich prima vorbereitete.
„Bevor ich zur Borussia gekommen bin, war ich in Basel Leistungsträger, habe im UEFA-Cup vier, fünf Tore geschossen. Da kann es doch nicht sein, dass ich jetzt nur noch auf der Bank sitze.“
Deshalb will der Wirbelwind am Mittwoch im Basler Hexenkessel vor 39 000 Fans und Millionen TV-Zuschauern gegen die Copacabana-Kicker richtig aufdrehen.
„Es ist sensationell, gegen die Brasilianer dabei sein zu dürfen. Ich bin extrem motiviert. Und ich werde sicherlich allen zeigen, dass ich zu Unrecht auf der Bank sitze, dass man in Gladbach einen Fehler mit mir macht.“
Quelle: EXPRESS