Heynckes

„Greif ihm notfalls in die Eier!“

 

Von D. KRÜMPELMANN und U. SCHAUBERGER

Eieiei, das muss nun wirklich nicht sein!

Die abstiegsbedrohten Gladbacher müssen morgen bei Bayern ran.

Ausgerechnet vorm Duell der beiden fairsten Mannschaften der Liga packt Jupp Heynckes (61) schmutzige Tricks aus.

40 Minuten ließ Gladbach-Trainer „Don Flop“ (nur ein Punkt aus den letzten sieben Spielen) gestern Freistöße üben.

Der Argentinier Insua schoss aufs Tor.

Dabei sollte Delura Verteidiger Degen dran hindern, sich aus der Mauer zu lösen, um sich in den Schuss zu schmeißen.

Klappte aber nicht! Immer wieder drängelte sich der Schweizer an Delura vorbei.

Das ging Heynckes auf den Sack, und er forderte seinen Stürmer auf, Degen endlich zu stoppen: „Greif ihm notfalls in die Eier!“

Faule Tricks von Trainer Jupp H-Ei-nckes!

Der Trainer, früher selbst erfolgreicher Torjäger (220 Bundesliga-Treffer), predigt seinen Spielern immer wieder: „Man muss sich als Stürmer auch mal wehren.“

Nach dem Grapsch-Befehl des Trainers ging Delura auf Tuchfühlung, packte bei Degen richtig zu. Allerdings konnten sich beide das Lachen nicht verkneifen.

Kommt’s im Spiel zum „Eierkneifen“, droht Rot! Schiri-Sprecher Manfred Amerell: „Wenn gezielt und mit Absicht zugepackt wird, ist das eine Tätlichkeit. Und dafür gibt’s Rot!“

Für Delura ist klar: „Das würde ich im Spiel natürlich nicht machen! Das war ja auch mehr symbolisch gemeint vom Trainer, dass wir uns auf dem Platz endlich mal wehren sollen.“

Auch Gladbach-Manager Peter Pander nimmt die derben Worte seines Trainers gelassen: „Zum Fußball gehören auch Kraftausdrücke. Man sollte nicht alles auf die Goldwaage legen.“

Gegen Ex-Klub Bayern, mit dem er 1989 und 1990 Meister wurde, hat sich Heynckes viel vorgenommen: „Wenn die Bayern schon die Champions League gegen Inter im Kopf haben, ist ein Punkt für uns drin.“ Aber bitte ohne faule Tricks!

 

Quelle: BILD   1.12.06