"Das war unglaublich aufregend. Die Stimmung war grandios. Das erlebt man nicht alle Tage", sagt Philipp Degen im Rückblick. Sogar eine richtige Gänsehaut habe der Schweizer bekommen, als selbst die Fans aus der hintersten Reihe im Stadion die Nationalhymne mitgesungen hätten. "Spätestens nach dem 2:0-Sieg gegen Togo herrscht auch bei uns ähnlich wie in Deutschland eine große Euphorie. Dass können wir täglich in den heimischen Tageszeitungen, die uns in unser WM-Quartier nach Bad Bertrich geliefert werden, nachlesen", erklärt Degen.
In den Gazetten gab es jedoch auch kritische Töne angesichts des jüngsten Auftritts gegen Togo. "Zu Recht", wie Degen meint. Und: "Wir wussten, dass es nicht leicht wird, aber wir haben sie dennoch ein wenig unterschätzt." Erst wenige Minuten vor dem Ende der Partie erzielte Tranquilo Barnetta von Bayer Leverkusen das erlösende 2:0. Zur Führung hatte Alexander Frei getroffen. Mit vier Punkten aus zwei Spielen stehen die Schweizer jedoch auch trotz zweier WM-Durchschnittsleistungen kurz vor dem Einzug in das Achtelfinale. Am Freitag treffen sie um 21 Uhr in Hannover auf Südkorea.
"Uns reicht zwar ein Remis. Aber ich muss betonen: Wir wollen unbedingt gewinnen und Gruppenerster werden", sagt Degen. Der Nationalmannschaft Spaniens könnte man somit in der K.-o.-Runde aus dem Weg gehen. "Die Ukraine wäre ein Gegner, den man schlagen kann. Mit der Ukraine können wir uns messen. Spanien wäre ungleich schwieriger", so der Schweizer, der Torres, Raul, Casillas und Co. aber nicht zu den Top-Favoriten auf den Gewinn des WM-Titels sieht.
"Den besten Eindruck hat bislang Argentinien hinterlassen", meint Degen - trotz des jüngsten 0:0-Langeweilers gegen die Niederlande. Dicht dahinter folgen die Deutschen, die drei "sehr positive Auftritte" absolviert hätten. Brasilien, das sich noch steigern werde, zählt der 23-Jährige ebenfalls noch zu den Favoriten. Auch die Italiener und Engländer dürfe man nicht außer Acht lassen. Und die Schweiz? "Wir wissen, dass wir besser spielen müssen als in den ersten beiden Partien. Wenn uns aber das gelingt, ist auch für uns bei der WM sehr, sehr viel möglich." (cb)
Quelle: www.bvb.de