MENÜ  
  Home
  News
  David
  Philipp
  Bilder von beiden
  Videothek
  Fotoalben
  Interviews David
  Interviews Philipp
  Interviews Twins
  => Degen trifft Degen: Aber wer ist hier wer?
  => Mal ehrlich!
  => "Auf dem Platz sind wir Feinde!"
  => "Welcher Degen sticht?" - Heute ruht für 90 Minuten die Freundschaft der Zwillinge
  => SIE+ER: Zwei Köpfe denken besser als einer
  => 20&08 - Das Euro Quiz
  Berichte über David
  Berichte über Philipp
  Berichte über Twins
  Degens & Coca-Cola
  Philipp im Theater
  Kochen mit Philipp
  FC Liverpool
  FC Basel
  Borussia Dortmund
  Schweizer Nati
  EM 2008
  WM 2010
  Autogramme
  Fun-Area
  Gästebuch / Forum
  Über uns
  Kontakt
  Linkliste
  Link us
SIE+ER: Zwei Köpfe denken besser als einer

David und Philipp Degen

„Zwei Köpfe denken besser als einer“

Ihre Beziehung ist harmonischer als jede Ehe – seit 23 Jahren. Die berühmtesten Zwillinge des Landes erzählen, warum sie ohne einander nicht leben könnten

 

Das Interview soll am Arbeitsplatz von Philipp Degen stattfinden, dem Westfalen-Stadion in Dortmund (D). Pünktlich um 14 Uhr fährt er mit seinem schwarzen BMW X5 vor, am Ohr das Handy, in der Leitung David, den zweiten Degen: „Wo steckst du? Beeil dich!“ Dann gibt Philipp wieder Vollgas, rast auf den Parkplatz, drückt auf die Bremse. So ist das bei den Degens – immer voll aufgedreht, Kollegen nennen sie „Duracell-Häschen“. Fünf Minuten und drei Telefongespräche später steht auch David da. Die beiden sehen gleich aus, sprechen gleich und denken gleich. Das Gespräch wechselt hin und her, einer beginnt den Satz, der andere beendet ihn – er ist, als spräche eine Person aus zwei Mündern.

 

SIE+ER: Wie hoch ist die Handyrechnung?

Philipp: Je 600 bis 750 Franken pro Monat.

 

SIE+ER: Kein Wunder, wenn die ständig miteinander telefonieren.

Philipp: Fünfzehn Mal am Tag ist es schon – mindestens.

 

SIE+ER: Und was besprechen Sie da so?

David: Alles! Jede Entscheidung – was wir unternehmen, was wir einkaufen, einfach alles. Das ist unser Vorteil: Zwei Köpfe denken besser als einer.

 

SIE+ER: Und da gibt es nie Streit?

David: In 95 Prozent alles Fälle sind wir und von Anfang an einig, sonst diskutieren wir es aus. Streit kann es schon mal geben, aber immer nur kurz.

Philipp: Es gibt ja auch in einer harmonischen Ehe einmal eins auf den Deckel.

 

SIE+ER: In einer Ehe?

David: Wir sagen jeweils, so halb zum Spaß, wir seien seit 23 Jahren verheiratet. Bis Philipp vor einem Jahr nach Deutschland ging, waren wir ständig zusammen.

Philipp: Ich kann mir ein Leben ohne Dave nicht vorstellen.

David: Wir sind uns eben seit der Geburt extrem nah. Das wird auch immer so bleiben.

 

SIE+ER: Kann eine Frau Ihnen überhaupt nahe kommen, wenn der Bruder immer die wichtigste Person ist?

David: Das müsste sie akzeptieren. Ich habe einmal eine Frau kennen gelernt und ihr gleich am Anfang klipp und klar gesagt: Wenn du dem Philipp nicht passt, dann geht’s nicht.

 

SIE+ER: Und das hat sie mitgemacht?

David: Ich kann doch nicht mit einer zusammen sein, die Philipp nicht auch toll findet. Unmöglich – auch wenn ich sie noch so mag. Das ist doch normal, wenn man sich so nah ist wie Philipp und ich.

Philipp: Wenn der eine von uns verliebt ist, dann behält der andere kühlen Kopf und bewahrt  ihn vor Unheil – falls ihn jemand reinlegen oder finanziell ausbeuten will.

David: Wir bekommen voneinander alles mit, wir haben keine Geheimnisse.

 

SIE+ER: Wenn sie verliebt sind, nützt wohl auch der kühle Kopf Ihres Bruders nichts.

Philipp: Doch, ich würde auch dann auf ihn hören.

David: Philipp kam da in Zürich mal mit einer an, die wirklich doof war. Da sagte ich ihm: Schlag dir die aus dem Kopf, sie ist nichts für dich.

Philipp: Dave hatte natürlich Recht.

 

SIE+ER: Spielt da nicht Eifersucht eine Rolle?

David: Geht nicht, unmöglich! Eifersucht wird es nie geben. Ich mag Philipp alles von Herzen gönnen.

 

SIE+ER: Hat es schon mal geklappt mit einer Beziehung?

David: Sieben Monate lang.

Philipp: Nun übertreib nicht. Das waren höchstens drei.

David: Wir warten noch immer auf die Frau, die uns wirklich passt.

 

SIE+ER: Würden Sie sich denn auch die Frau teilen?

David: Nein, nein. Aber das ist das Einzige, was wir nicht teilen.

 

SIE+ER: Wie wärs mit Zwillingsschwestern?

Philipp: Das wäre super – nur haben wir noch keine kennen gelernt. Denselben Frauengeschmack haben wir schon.

 

SIE+ER: Wie war das früher. Haben Ihre Eltern Sie immer alles gemeinsam machen lassen?

Philipp: Alles! Wir gingen in dieselbe Schule, wir trugen dieselben Kleider....

David: ...und wir machten vor allem sehr viel Unsinn. Richtige Lausbuben waren wir, kletterten irgendwo rauf, zertrümmerten Scheiben, ärgerten unsere Lehrer.

Philipp: Und das immer im Doppelpack. Das machte uns stark, sie mussten immer mit zwei schimpfen.

 

SIE+ER: Hätten Sie es auch allein so weit gebracht?

Philipp: Interessante Frage. Der Fußball hat uns beide von ganz klein auf fasziniert, wir spornten uns gegenseitig an ...

David: ... und haben enorm voneinander profitiert. Ein Zwillingsbruder ist immer ein Gegner auf Augenhöhe, während man gegen einen älteren Bruder ständig verliert und gegen einen jüngeren ständig gewinnt. Mit fünf Jahren haben wir angefangen mit Fußball, gleich neben unserem Haus lag der Platz, oft spielten wir einer gegen einen. Auch zu Hause hatten wir immer einen Ball zwischen den Füßen.

Philipp: Bis heute. Wenn ich vom Wohnzimmer in die Küche gehe, dann mit Ball.

David: Wir sind halt verliebt in den Ball.

 

SIE+ER: FC-Basel Trainer Christian Gross sagte nach einem Spiel einmal wutentbrannt, in der Erziehung der Degens sei einiges verpasst worden.

David: Das war ganz schlimm. Ich habe von ihm viel gelernt, aber ich muss sagen: Da ist er zu weit gegangen! Meine Mutter rief mich an und weinte, mein Vater war außer sich. Später hat mir Gross erklärt, dass er falsch verstanden worden sei. Er wollte eigentlich nur unser Verhalten auf dem Fußballplatz kritisieren.

Philipp: Ich war damals bereits in Deutschland und habe es nicht so mitbekommen.

 

SIE+ER: Und Sie, David, haben sich in diesem Moment alleine gefühlt?

David: Es ist alles über mich hereingebrochen. So viele Leute haben angerufen, ich wusste gar nicht, wie reagieren. Am liebsten hätte ich in Basel meinen sofortigen Rücktritt erklärt.

Philipp: So etwas darfst du doch nicht so ernst nehmen.

David: Nein, Philipp, es war wirklich schlimm, du warst ja nicht da!

Philipp: Wir wissen, dass wir sehr gut erzogen worden sind, auch wenn wir lustige Sachen im Kopf haben. Wir wissen, wie wir uns benehmen müssen.

 

SIE+ER: Wie ist das, wenn Sie gegeneinander spielen müssen?

Philipp: In Frühjahr wird es dazu kommen. Aber wir spielen in unterschiedlichen Positionen und werden deshalb nicht direkt aufeinander treffen. Als Dave in Aarau und ich in Basel spielte, ist es auch einmal vorgekommen – und als ich ihn foulte, musste ich einfach lachen.

 

SIE+ER: Damals waren sie zum ersten Mal getrennt?

David: Ja und das hat mit wehgetan. 16 Jahre lang hatten wir zusammen Fußball gespielt und plötzlich war Philipp weg. Da war eine Leere, ich brauchte eine Weile, um das zu verarbeiten.

Philipp: Mittlerweile haben wir genug Abstand, um auch alleine zu bestehen.

 

SIE+ER: Wann sind Sie das letzte Mal verwechselt worden?

David: Mich haben in Deutschland schon ein paar Mädels angesprochen, die Philipp kennen – er war ja vor mir hier und hat offenbar Spuren hinterlassen.

Philipp: Moment, das gibt ein komplett falsches Bild von mir! Ich bin halt ein offener Mensch und unterhalte mich gern, egal ob mit Frau oder Mann.

 

SIE+ER: Werden sie oft aus Versehen geküsst?

David: Kürzlich, in Düsseldorf, steuert eine unbekannte Frau auf mich zu, umarmt mich und gibt mir zwei Küsschen. Da musste ich ihr erklären, dass der bin, für den sie mich hält. Erst konnte sie nicht glauben, dass es zwei von uns gibt.

 

SIE+ER: Und wenn es Kritik hagelt, geben Sie sich für den andern aus?

Philipp: Kann vorkommen. In Düsseldorf hat mich mal einer blöd angelabert. Da sagte ich, ich sei David – und weg war er.

 

SIE+ER: Wie häufig haben Sie früher so getan, als wären Sie der andere?

Philipp: Haben wir das gemacht?

David: Selten – wir waren ja meistens zusammen.

Philipp: Einmal gingst du für mich in eine Mathematikprüfung.

 

SIE+ER: Und bei der Autoprüfung?

David: Da ist es vor allem praktisch, dass man den Ausweis vom anderen nehmen kann.

Philipp: Psst!

 

SIE+ER: Äußerlich ist bei Ihnen alles gleich?

Philipp: Ich habe Narben im Gesicht, Dave auf dem Rücken, weil wir als Dreijährige die Masern hatten.

David: Ich bin einen Zentimeter größer.

Philipp: Sonst ist alles genau gleich.

 

SIE+ER: Und charakterlich?

David: Philipp ist viel perfekter als ich. Alles muss stimmen, die Wohnung ist aufgeräumt und vor dem Schlafen stellt er das Handy und alle anderen elektronischen Geräte ab.

 

SIE+ER: Seit Sommer spielen Sie beide in Deutschland. Warum wohnen Sie nicht wieder zusammen?

David: Das haben wir uns schon überlegt. Doch von Mönchengladbach noch Dortmund sind es 90 Kilometer. Gut, in der Mitte wären es nur 45 Kilometer für jeden, aber selbst das ist zu viel, weil es ständig Staus gibt. Und wenn wir zu spät ins Training kommen, setzt es eine Busse ab.

Philipp: Für Dave ist es auch eine gute Erfahrung, mal allein zu wohnen.

 

SIE+ER: Wie ist das, als Schweizer in Deutschland?

Philipp: Die Deutschen machen sich schon lustig über uns. Immerhin haben sie inzwischen gemerkt, dass wir Schweizer auch Fußball spielen können.

 

SIE+ER: Das können Sie beim Länderspiel vom 7. Februar gegen Deutschland beweisen.

David: Das Spiel des Jahres! Da müssen wir gewinnen, sonst können wir uns nicht mehr blicken lassen. Schon nach der Niederlage gegen Österreich haben die Kollegen uns tagelang gefoppt.

Philipp:7. Februar, das wird unser Tag! Ich denke jedes Mal daran, wenn ich am Stadion in Düsseldorf vorbeifahre, wo das Spiel stattfinden wird. Wir Schweizer sind im Fußball nicht mehr die Kleinen.

 

SIE+ER: Sie sind jetzt 23 Jahre alt und haben wahnsinnig viel erreicht. Ist das nicht manchmal unheimlich?

David: Ich finde nicht, dass ich viel erreicht habe. Ich will immer weiter kommen.

 

SIE+ER: Wie stellen Sie sich die Zukunft vor?

David: Frau und Kinder wären schon toll.

Philipp: Toll wäre auch ein großes Areal mit zwei Häusern, eins für mich und eins für Dave und in der Mitte ein gemeinsames Schwimmbad.

Philipp  
  Image Hosted by ImageShack.us
 
David  
  Image Hosted by ImageShack.us
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden