04.03.2007
"Es tut einfach weh"
Im Interview nach dem Training am Sonntagmorgen gibt David Degen nach dem 0:1 beim VfL Wolfsburg einen Einblick in sein Innenleben - und nimmt sich selbst in die Verantwortung.
Wie bitter ist es im Abstiegskampf, wenn man eigentlich gut spielt, dann aber trotzdem verliert?
David Degen: Es tut einem einfach weh und ist sehr ärgerlich. Es ist vor allem auch schade für all’ die Menschen, die mit Borussia mitleiden. Uns ist schon klar, dass wir das Spiel eigentlich hätten gewinnen müssen.
Gestern war Borussia in einigen Situationen vor dem Tor zu zögerlich, du hast wenigstens hin und wieder den Abschluss gesucht. Fehlt euch nach vorne die Entschlossenheit?
David Degen: Nein, das glaube ich eigentlich nicht. Aber da nehme ich mich auf jeden Fall selbst in die Verantwortung. Ich weiß, dass ich aus den Positionen gestern ein oder zwei Tore hätte machen müssen. Ich weiß aber selbst nicht, warum das nicht geklappt hat.
Merkt man selbst beim Abschluss, dass man immer nervöser wird?
David Degen: Nein, auf dem Feld merkt man das sicher nicht. Man versucht ja immer, das Beste aus jeder Situation zu machen. Ich bin eben sehr ehrgeizig und rege mich auf dem Platz dann auf. Aber ich glaube nicht, dass man nervöser wird.
Man spricht in eurer Situation oft von zehn Endspielen oder wählt ähnliche Formulierungen. Habt ihr als Mannschaft selbst das Gefühl, dass die Partie gegen Berlin für Euch schon eine ganz besondere Brisanz hat, wenn man auf die Tabelle sieht?
David Degen: Das ist absolut klar, das weiß jeder. Ich persönlich habe Wolfsburg schon als ein sehr wichtiges Spiel empfunden, jetzt wird es natürlich noch wichtiger. Uns bleibt jetzt nichts übrig, als eine Serie zu starten.
Wie wichtig wäre es, wenn Oliver Neuville schnell wieder zurück in die Mannschaft kommt?
David Degen: Er ist ein Stürmer, der Tore macht. Und zudem ist er sehr erfahren. Deshalb wäre es schon sehr wichtig, wenn Oliver Neuville wieder mit dabei sein könnte.
Du bist inzwischen auch schon eine ganze Weile in Gladbach. Wie sehr spürst du, dass der Fußball hier für die Menschen eine größere Bedeutung hat als anderswo?
David Degen: Das merkt man als Spieler sehr, und deshalb tut es mir auch besonders weh, dass die Leute, die vielen Fans, die absolut für den Verein leben, so zu leiden haben. Da nehme ich mich auch wirklich selbst mit in die Verantwortung. Ich hoffe nur, dass ich selbst meinen Teil noch dazu beitragen kann, es doch noch zu schaffen.
Welche Faktoren stimmen dich zuversichtlich, dass ihr auch im nächsten Jahr noch in der Bundesliga spielt?
David Degen: Ich denke, das hat man doch zuletzt gesehen. Wir spielen endlich mal so, wie wir es eigentlich können. Wenn man so weiter spielt, dann muss es irgendwann einfach funktionieren. Vielleicht fehlt uns auch nur ein Quäntchen Glück.
Quelle: www.borussia.de