15.10.2006
"Die Mannschaft hat den größten Teil gemacht"
Auch am Morgen nach dem 3:1 gegen Wolfsburg freute sich David Degen noch über sein Tor in der 83. Minute. Nach dem Training am Sonntag sprachen wir mit dem Schweizer.
Du hast gestern dein erstes Spiel für Borussia gemacht und gleich drei Minuten nach deiner Einwechslung ein Tor geschossen. Hattest Du dir so deinen Einstand vorgestellt?
David Degen: Ich denke, wenn man auf den Platz kommt, dann versucht man erst einmal, die taktischen Vorgaben des Trainers umzusetzen. Wenn sich dann die Gelegenheit bietet, ein Tor zu schießen, dann macht man das natürlich auch.
Beim Feiern in der Nordkurve warst Du zunächst ein wenig zögerlich, hast dann aber doch das Mikrofon genommen. Wie hat Dir das Feiern dann gefallen?
David Degen: Spaß gemacht hat es natürlich, aber ich war etwas zögerlich, weil die Mannschaft ja den größten Teil der Arbeit gemacht hat. Ich konnte dann ja nur noch den Sack zumachen, wie man so schön sagt.
Aber es gehört schon ein wenig Mut dazu, den Ball dann gleich so abzunehmen und zu versenken.
David Degen: Mit Mut hat das eigentlich wenig zu tun. Da geht es mehr um die Übung und darum, dass du es kannst. Ich weiß eben, dass ich den Ball volley so nehmen kann.
Hast Du eine Lieblingsposition auf dem Feld? Oder auf welchen Positionen siehst Du dich persönlich?
David Degen: Ich spiele schon gerne im rechten Mittelfeld, aber die Hauptsache ist, dass ich offensiv spiele.
Du hast gestern in einer sehr jungen Mannschaft gespielt, bist selbst erst 23 Jahre alt. Ist das etwas Besonderes?
David Degen: Etwas Besonderes ist das eigentlich nicht. Es ist wichtig, die richtige Qualität in der Mannschaft zu haben, dann ist das Alter eigentlich egal. Die Mischung muss stimmen, und alle müssen einfach an einem Strang ziehen.
Du bist gleich mit einer Verletzung bei Borussia in deine erste Saison gegangen. Eine Situation, die für dich auch neu war.
David Degen: Ja, es war sehr schwer, weil ich bisher nie verletzt war und mit der Situation am Anfang auch gar nicht klar gekommen bin. Es war für mich eine Zeit, die ich hoffentlich so schnell nicht mehr erleben werde. Wenn man dann fit ist, will man natürlich auch spielen.
Wie erklärst Du dir, dass es bisher auswärts nicht funktionieren will?
David Degen: Dafür gibt es für mich eigentlich gar keine Erklärung, auch für die Mitspieler nicht, sonst hätten sie es ja abgestellt. So etwas wie einen Auswärts-Komplex gibt es für mich eigentlich gar nicht. Wir müssen auswärts so auftreten, wie wir es auch zu Hause tun.
Du hast inzwischen ja sicher auch einen Eindruck von der Stadt bekommen. Wer hat sich als Szene-Führer angeboten?
David Degen: Ich verbringe viel Zeit mit Marcell Jansen und wir haben schon einen sehr guten Draht zueinander. Er hat mir natürlich in Mönchengladbach schon das eine oder andere gezeigt.
Quelle: www.borussia.de